- Tasse
- Tassef\1.Trinkglas.Gegen1920inStudentenkreisenaufgekommen.\2.Scheinwerfer.WegenderFormähnlichkeit.1950ff,technikerspr.\2a.TassemitSprung=empfindlicheEinbuße.1930ff.\3.alteTasse=Schimpfwort.Tasse=Tassenkopf=Schädel.1920ff.\4.dämlicheTasse=dummer,unbeholfenerMensch.1950ff.\5.müdeTasse=schwungloser,energieloserMensch.1940ff.\6.trübeTasse=a)Versager,Langweiler,Einzelgänger.Trüb=nichtlebenslustig.1920ff,schül,studundsold.–b)unmilitärischerMensch.Sold1920bisheute.\7.nichtsdavoninderTasse!:AusdruckderAblehnung.1955ff.\8.hochdieTassen!:ZurufzumMittrinken.OftmitdemZusatz:»inAfrikaistMuttertag!«.
⇨Tasse1.Gegen1920inBerlinaufgekommenundseitdem ————ZweitenWeltkriegzivundsoldsehrverbreitet.\8a.dieTassenbleibenimSchrank=manbleibtbesonnen.⇨Tasse11.1971ff. \9.seineTassehateinenSprung=eristnichtrechtbeiVerstand.AnspielungaufgeistigenDefekt.⇨Tasse2a.1930ff. \10.nichtalleTassenimSchrank(Spind,Schlag)haben=unsinnigeGedankenäußern;törichthandeln.IndergeläufigenRedewendung»nichtallehaben=nichtalleSinnehaben«wird»alle«gernvervollständigtundveranschaulicht,etwadurch»nichtalleTastenaufdemKlavier«,»nichtalleGlaserlimKasten«.Etwaseit1920,vorwiegendsoldundjug.\11.dieTassenimSchranklassen=besonnenbleiben.FußtaufderVorstellungeinesWortwechsels,derzumWerfenmitTassenausartet,auchaufderMetapher»Porzellanzerschlagen«.1971ff.\12.dieTasseschwenken=zechen.⇨Tasse1.1930ff. \13.dawackelndieTassen=dawirdkräftiggezecht.Berlin1935ff.
Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 2013.